Merkwürdige Bilder 2024

2024 gab es eine gedankliche Herausforderung, die zu einer Bilderserie den Anstoß gab:

Menschliches Sein zwischen dem Davor und dem anderen Dunkel nach dem Tod im erhellten Raum des Lichts, den uns Existierenden das Wunder des Auge erschafft.
Sehnerven vermögen die Energie der elektromagnetischen Strahlung im Bereich von 400 bis 780nm Wellenlänge in die Erfindung des individuellen Lichts mit seinem faszinierendem Spektrum zu verwandeln.
Diese Fähigkeit schuf die Räume, in denen wir als Menschen leben.
Auch andere elektromagnetische Strahlung im kurzwelligen oder langwelligen Bereich umgibt uns, durchdringt uns, schädigt uns, gefährdet uns, nützt uns.
Diese, unserem unbewaffneten Auge unsichtbare Strahlung, nutzen wir auf vielfältigste Weise. Sie ist Teil unserer Welt. Wir leben in den Strukturen der omnipräsenten elektromagnetischen Wellen.
Kann ich diese unsichtbaren Bereiche des Daseins im Bild erlebbar machen, erfahrbar, bewusst?
Ich versuche es:
Vielgestaltige grafische Grundstrukturen also bedecken in dieser Serie die Leinwände, auf denen sich das farbige Ereignis des Sehens, und somit des Bildes abspielt: Gegenständlichkeit mit Resonanz zu erlebter Wirklichkeit. Menschen, ins Dasein gestellt, Menschen allein oder gemeinsam mit dem Tier. Vor ihnen Freiräume, die Räume des Lichts. Sich überlagernde farbige Lichtflächen als Zeichen des Offenen, der Bereiche, in deren Möglichkeiten wir uns gestaltend begeben. Links und rechts auf der Bildfläche die unser individuelles diesseitige Dasein begrenzende Schwärze. Wir für geraume Zeit im Tanz der Wellenstrukturen, der Energie, der Schönheit, des Lichts. Wir im großen Klingen der Welt.
Unentwegt stellen die moderne Wissenschaften mit immer neuen Erkenntnissen und Anfechtungen das Weltbild, das wir uns bisher machten, in Frage, ohne selbst ein neues Bild als Ganzes zu liefern. Der Künstler bemüht sich um das gleichnishaft sinnlich erfahrbare Bild, das auch wissenschaftliche Erkenntnisse als Herausforderung begreift, auffängt und einbezieht. Zu guter Letzt aber kommt es nur darauf an, dass dort auf der Leinwand eine gleichnishafte Intensität entsteht. Dass der Betrachter erkennt, was dem Maler den Anstoß gab und ihn damit auf die Suche schickte, ist zweitrangig.